Nach Monaten extremer Trockenheit und Dürre brachte der September endlich etwas Niederschläge. Wer allerdings glaubt, dass sich dies für das Grundwasser positiv ausgewirkt hat, täuscht sich. Im Grundwasser dürfte bislang noch kaum etwas angekommen sein. Um sich positiv beim Grundwasserspiegel bemerkbar zu machen, bräuchte es im Winterhalbjahr lang anhaltende Niederschläge.
Auch bei den Nitratwerten dürften sich die Niederschläge kaum positiv bemerkbar machen. Normalerweise führen reichliche Niederschläge dazu, dass der Nitratgehalt im Grundwasser verdünnt wird. Wenn es allerdings in der Vegetationszeit nicht regnet, hat der Landwirt zwar in der Hoffnung auf Regen und Wachstum Mineraldünger ausgebracht, ohne Niederschläge wird der Stickstoffdünger allerdings nicht aufgelöst und steht somit den Pflanzen nicht zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Ernte für den Landwirt mies ausfällt und der Stickstoff noch im Boden vorhanden ist. Wenn es dann nach der Ernte regnet und keine Pflanzen auf dem Acker stehen, wird der Stickstoff in beträchtlichem Umfang ins Grundwasser ausgewaschen, was zu einer merklichen Erhöhung des Nitratgehalts führt. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn nach der Ernte keine Zwischenfrüchte (z.B. Senf) angebaut wurden, die den Stickstoff verwerten könnten. Wegen der Trockenheit hat das Landwirtschaftsministerium übrigens die Auflage zum Anbau von Zwischenfrüchten heuer aufgehoben. Aber selbst wenn der eine oder andere Landwirt Zwischenfrüchte gesät haben sollte, bringt das für den Grundwasserschutz heuer erst einmal wenig, da der Samen mangels Regen erst in den letzten Wochen langsam keimen konnte.
Diese Informationen dürften auch für den Vortrag von Prof. Paeth von Interesse sein, der am 22.11. in der Margarethenhalle stattfindet. ein sehr wichtiger Termin