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39 Jahre im Gemeinderat
Wer sich über die Geschichte der MM im Kommunalparlament und ihr personelles Angebot in den letzten 39 Jahren informieren will, sollte hier mal durchklicken.
Auch wir sind das Volk …
Vor 39 Jahren ergriffen einige im Naturschutz engagierte Bürger die Initiative und gründeten wenige Wochen vor der Kommunalwahl die „Margetshöchheimer Mitte – die Liste für Umwelt und Natur“, kurz MM.
Gründe gab es damals genug
Im Bärntal pflügte ein Nebenerwerbswinzer eine orchideenreiche Gemeindefläche um und legte kurz vor der Ausweisung zum Naturschutzgebiet dort mit Unterstützung der Gemeinde einen Weinberg an.
Die Nitratwerte im Margetshöchheimer Trinkwasser stiegen in bedenkliche Höhen, in der Wasserschutzzone wurden die Sonderkulturen kräftig gedüngt und keiner wollte die Ursachen der Nitratbelastung beim Namen nennen beziehungsweise etwas dagegen unternehmen, weder die Gemeinde noch die Fachbehörden.
Die Flurbereinigung wurde zwar von einem erheblichen Teil der Bevölkerung abgelehnt, die Flurbereinigungsdirektion, die Gemeinde und einige interessierte Grundbesitzer und die Gemeinde setzten allerdings das Verfahren durch.
Im Gemeinderat war man zwar an Baugebieten und Prestigeobjekten interessiert, nicht jedoch am Erhalt der Streuobstgebiete und an Schutzgebieten.
Nachdem man erkannte, dass Gespräche mit den amtierenden Gemeinderäten nichts brachten, überließen einige Margetshöchheimer die Gemeindepolitik nicht den etablierten Parteien, sondern nahmen die Geschicke der Gemeinde selbst in die Hand und gründeten eine wirklich unabhängige Wählerliste, die MM.
Neben dem Bund Naturschutz-Vorsitzenden Peter Etthöfer gehörte der damalige Jäger Edwin Will sen. zu den maßgeblichen Vertretern der neuen Liste. Sein Engagement für Natur und Umwelt musste er teuer bezahlen. Bei der nächsten Jagdverpachtung bekam er die Jagd nicht mehr. Dafür sorgten schon die damaligen Gemeindeoberen.
„Edwin Will“ (Christina Etthöfer)
Den Wahlkampf führte die MM mit Argumenten, aber fast ohne Geld. Gerade mal 150 DM investierte man in ihn. Man glaubte wohl selbst nicht so recht an den Erfolg.
Es sollte allerdings anders kommen. Aus dem Stand erreichte man etwa 16,5 % der Stimmen und zog mit 2 Gemeinderäten (Peter Etthöfer und Dr. Christel Steinmetz) in den Gemeinderat ein. Trotz anfangs eisiger Stimmung in diesem Gremium konnte die MM so nach und nach etliches bewegen.
auch wir waren schon mal jünger!
Sechs Jahre später zog die MM mit Peter Etthöfer sogar mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten in den Wahlkampf. Etthöfer errang mit 24,5 % einen Achtungserfolg. Und auch die MM-Liste musste sich mit 22,5 % der Stimmen nicht verstecken und war gestärkt mit 3 Gemeinderäten (Peter Etthöfer, Gerhard von Hinten und Klaus Eisenmann) im Ratsgremium vertreten.
Bei der Wahl 1996 musste die MM eine herbe Niederlage einstecken, Sie fiel auf 15,76 Prozent zurück und verlor einen Sitz. Eine Schmutzkampagne der SPD in den letzten Tagen vor der Wahl hatte offensichtlich Wirkung gezeigt. Peter Etthöfer und Gerhard von Hinten vertraten die MM im Gemeinderat.
Bei der Kommunalwahl im März 2002 konnte die MM jedoch wieder Boden gut machen. Sie errang 18,54 % der Stimmen und zog wieder mit 3 Gemeinderäten ins Rathaus ein. Auch Peter Etthöfer erreichte als Bürgermeisterkandidat mit 18,84 % gegen den seit 12 Jahren amtierenden Bürgermeister einen Achtungserfolg.
Spitzenergebnis für die MM
Bei der Kommunalwahl 2008 wurden die Karten neu gemischt. Bürgermeister Stock trat nicht mehr an. MM-Bürgermeisterkandidat Peter Etthöfer kam mit 24,25 % der Stimmen gegen seine Mitkonkurrenten Waldemar Brohm (CSU) und Christine Haupt-Kreutzer (SPD) praktisch an sein Spitzenergebnis von 1990 heran. Und die MM-Liste schnitt mit 24,43 % so gut wie noch nie ab (siehe Kommunalwahlergebnisse ) und saß jetzt mit 4 Vertretern im Ratsgremium: Peter Etthöfer, Gerhard von Hinten, Gabriele Roer und Norbert Tratz. Für Gerhard von Hinten rückte 2012 Wolfgang Sagur nach.