Wer zur Zeit vom Sportplatz kommend Richtung Mainfähre und Rathaus läuft, wird von einer neuen „Großbaustelle“ begrüßt: Die Wiese am Mainufer wird jetzt unterbrochen von mächtigen Betonbewehrungen, Betonringen, Betonhügeln usw. – wer sich hier an die alte schöne Wiese unter der Pappeln erinnert, dem wird es recht traurig ums Herz. Sicher wird der Beton wieder unter neuen Geräten, Sicherungsplatten und neuem Grün verschwinden, aber jetzt sieht man am besten, wie massiv am Mainufer Beton die alte Wiese ersetzt.
Die Gemeinde hat 2020 mit den Stimmen von CSU und SPD gegen den Widerstand der MM sich entschieden, das Mainufer in dieser Form umzugestalten. Das war eine Mehrheitsentscheidung gegen den Willen vieler Anwohner und auch vieler Bürger und Bürgerinnen.
Wir respektieren diese Mehrheitsentscheidung, allerdings sehen wir angesichts dieser massiven Bebauung unsere Befürchtungen bestätigt. Statt eine Wiese zu lassen mit einigen Sitzbänken wird der enge Raum mit Spielgeräten möbliert. Statt Entschleunigung und Offenheit präsentiert die Gemeinde am Mainufer Überfülle und Enge. Schade!
Noch zwei Anmerkungen:
- Dieser Ausbau des Mainufers wird von Staat Bayern hoch bezuschusst. Ich bezweifle sehr, dass sich die Gemeinde für diese Spiel- bzw. Aktivitätsinstallationen entschieden hätte, wenn sie es allein hätte bezahlen müssen. Aber auch die Gelder aus München sind unsere Steuergelder!
- Die hohen Pappeln, die bislang das Mainufer gesäumt haben, sind wohl durch die Hitzejahre extrem belastet worden, so dass sie stark zurückgeschnitten werden mussten. Aber selbst diese Reststämme sind wichtig für die Natur. Im Umweltausschuss im August 2023 hat Bürgermeister Brohm zugesichert, dass die Pappelstämme im südlichen Bereich noch für einige Jahre stehen bleiben können, zumal dort keine Installationen vorgesehen sind. Jetzt sind auch diese Bäume gefällt worden. Man sieht, was ein Versprechen des Bürgermeisters wert ist.
Ich frage mich, ob die massiven Betonfundierungen und die künftigen Spielgeräte in der Enge zwischen Main und Graben wirklich unser Dorf schöner machen. Das ist nicht mehr Margetshöchheim, das ist „Klein-Veitshöchheim“. Ich traure der alten schönen Wiese nach!
Gerhard von Hinten
Das waren die alten Pappeln!